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1019
         

Erste Erwähnung Kirchbergs

Erste Erwähnung des Dorfes in den
Corveyer Jahrbüchern.
Mönch Heimerad wird nach dem Verdacht eines Kirchenraubes von den Bauern aus Kirchberg verjagt.

 

  Moench Heimerad
siehe auch:
Die Lebensgeschichte des
Pauper Christi Heimrad
1064
         

 

 

  Der hessische Graf Werner III. hat durch die Freundschaft mit dem jungen Königs Heinrich IV. erreicht, sich das bis dahin dem Kloster Hersfeld gehörige Dorf Kirchberg anzueignen und hatte obendrein die darüber empörten Mönche mit höhnischen Reden abgespeist.
         
1066
         

Graf Werner III. wurde in Ingelheim bei einem Handgemenge von einem Leibeigenen des Klosters mit einer Keule am Kopf schwer verletzt. Um die Sterbesakramente zu erhalten, die ihm die Hersfelder Bischöfe verweigerten, gab er auf dem Sterbebett mehr aus Scham als aus Reue, das Dorf Kirchberg den Hersfeldern zurück und verschied. Seitdem war das Dorf ungestört hersfeldische Villikation mit eigenem Gericht innerhalb des Grafschaftsverbandes.

     
         
1227
         

 

 

    In diesem Jahr wird zum ersten Male ein Pfarrer (plebanus) in Kirchberg genannt. (Staatsarchiv Marburg, UA Haina)
         
 1. Hälfte 14. JH: Görde/Sandgasse      
1313 
         

Ritter Otto (WG721) erhielt Kirchberg als Lehen vom Kloster Hersfeld.

     
         
1344
         

 

 

  Die Hunde von Kirchberg verpflichten sich gegenüber dem Landgrafen – wie die anderen Burgmannen des Landgrafen –, das Dorf Kirchberg und den Kirchhof daselbst zu verteidigen, beides aber nicht ohne Einverständnis des Landgrafen zu befestigen. Der die Kirche umgebende frühere Totenhof (Friedhof), der die ganze Fläche des Kirchberges einnahm, war ehemals mit einer starken Mauer umgeben.
         
1411
         

Ritter Hermann Hund verkauft dem Konrad Wagner zu Niedenstein seinen Anteil des Zinsgutes zu Kirchberg.

     
         
1430 
         

 

 

  Albrecht, Abt zu Hersfeld, belehnt den Ritter Hermann Hund mit dem Dorfe Kirchberg samt Zinsen und Gefällen. (Buttlarsches Archiv in Elberberg)
         
1435

Ritter Hermann Hund und sein Sohn Otto werden mit in den Strudel erbitterter Kämpfe gezogen, die unter den in unserer Gegend ansässigen Adelsgeschlechtern tobten. Kirchberg bleibt in diesen langandauernden Kämpfen nicht unberührt, zumal die Hundischen Ritter mit ihren Reisigen oft aus dem Dorf zu blutiger Fehde herausritten oder von befreundeten Rittern Besuch erhielten. Bei den nahen Beziehungen der Adelsgeschlechter zu Kirchberg muß die Einwohnerschaft für die eine oder andere Seite mehr oder weniger Partei ergriffen haben. Es war jedenfalls für das Dorf eine unruhige Zeit, die durch die Wechselfälle der Fehden mal wild emporloderten, um dann wieder längere Zeit Ruhe zu halten, so daß man wähnt, alles sei vertragen, bis zuletzt der Streit in alter Wildheit wieder losbricht.

     
         
1438 
         

 

 

  Reinhard von Dalwigk überschreibt sein Recht an dem Kirchlehn zu Kirchberg, das auf ihn von dem Ritter Otto von Holzhausen gefallen war, dem Ritter Hermann Hund und dessen Erben. Davon ausgenommen ist sein Recht und die Zehntschaft an dem Altar, den Herr Otto in der Pfarrkirche zu Kirchberg gestiftet hat.
(Buttlarsches Archiv in Elberberg)
         
 1443
         

Die Fehde findet ihr vorläufiges Ende, nachdem Reinhard von Dalwigk sich in einer Januarnacht 1443 des Landfriedensbruchs schuldig machte. Er ritt mit seinen Gesellen von Fritzlar nach Hause und steckte das Dorf Berningshausen zwischen Lohne und Riede in Brand. Er wollte wohl den Hunden in Kirchberg einen Schaden zufügen. Daraufhin schlossen Hessen und Mainz einen Vertrag zur Züchtigung der Ruhestörer (Bayerisches Staatsarchiv Würzburg l 29 Nr. 35) und nahmen Naumburg und die Weidelsburg mit ihren Truppen ein.

     
         
 
 1445
         

 

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Die Pfarrkirche zu Kirchberg erhält eine neue Glocke.
Sie hat einen Durchmesser von 65 cm, eine Höhe von
67cm. Sie ist mit folgender aus 48 mm hohen Minuskeln bestehende Umschrift am Halse versehen:

Glockenspruch1445.jpg

zu deutsch:
                          Im Jahre des Herrn 1445.
                O König der Ehren, komm mit Frieden!

Die Glocke ist verziert mit einem 48 mm hohen Relief,
Maria mit Kind darstellend, wohl Abguß eines Wallfahrtszeichens. Im Jahre 1882 wurde die Glocke
als unbrauchbar entfernt. (v. Dehn-Rotfelser)

   14. JH. Errichtung der Kapelle      
1485 
         

Wilhelm, Abt zu Hersfeld, belehnt den Ritter Otto Hund (WG727) mit dem Dorfe Kirchberg.
(Buttlarsches Archiv in Elberberg)

     
         
1490 
         

 

 

  Adam Landmann zu Wehren und Heinrich Sideler zu Aldendorf verkaufen ihre zu Kirchberg gelegenen Ländereien an Heinrich Müntzer.
(Buttlarsches Archiv in Elberberg)
         
 1497
         

Volpert, Abt zu Hersfeld, belehnt den Ritter Giso Hund (WG729) mit dem Dorfe Kirchberg.
(Buttlarsches Archiv in Elberberg)

     
         
 1500
         

 

 

  Die Kirche zu Kirchberg stammt baulich aus verschiedenen Zeiten. Der quadratische Chor, der wohl einst einen Turm trug, war – wie die Gewölbeanfänger beweisen – mit einem hohen rippenlosen Kreuzgewölbe überdeckt. Er gehört mindestens in das 14. Jahrhundert und zeigt nur in der Ostwand noch ein ursprüngliches kleines Fenster mit gedrücktem Spitzbogen.
Um 1500 wurde diesem Chor ein langes Schiff vorgebaut, von dem sich als gotischer Architekturteil nur die Westtür mit ihren Birnstäben erhalten hat. Die Westwand wurde wahrscheinlich auch in Verbindung mit dem kräftigen, beschieferten Fachwerkturm hochgeführt.
         
 1515
         

Erzbischof Albrecht von Mainz belehnt Giso Hund von Kirchberg (WG729) mit dem Burglehn zu Naumburg. (Buttlarsches Archiv in Elberberg)

     
         
 1523
         

 

 

  Der Abt zu Hersfeld, Crafft, belehnt die Ritter Otto Hund (WG732), seinen Bruder Hermann und deren Vettern Johan und Herman mit dem Dorfe Kirchberg. (Buttlarsches Archiv in Elberberg, Werner Guth)
         
1526 
         

19. – 22. Oktober

Landgraf Philipp ruft eine Synode nach Homberg ein, auf der die Vertreter des geistlichen und weltlichen Standes aus ganz Hessen zusammenkommen und die Einführung der evangelischen Kirchenverfassung in Hessen beschließen. – Mit der Einführung wird Kirchberg evangelisch.      
         
 1529
         

 

 

  Landgraf Philipp zu Hessen belehnt Johann Hund (WG734) mit dem Kirchlehn zu Niedenstein.
(Buttlarsches Archiv in Elberberg)
         
1555 – 56 
         

Junker Hund zu Kirchberg baut die Weißenthalsmühle.

     
         
 1559
         

 

 

  Ritter Bernhard Hund (WG736) wird von Michael, Abt zu Hersfeld, mit dem Dorfe Kirchberg belehnt, nachdem er 1550 von dem Abte Crafft zu Hersfeld bereits mit Kirchberg belehnt worden war.
(Buttlarsches Archiv in Elberberg)
         
1569 
         

Die Hunde und der Landgraf von Hessen haben das Dorf – die Hunde sind mit hohem und niederem Gericht zuständig

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 1573
         

 

 

  Ludwig, Abt zu Hersfeld, belehnt die Vormünder über die Kinder des Ritters Bernhard Hund (WG740) mit dem Dorfe Kirchberg (ebendort).(Buttlarsches Archiv in Elberberg)
         
1580
         

Ludwig, Abt zu Hersfeld, belehnt die Kinder des verstorbenen Ritters Bernhard Hund mit dem Dorfe Kirchberg (Buttlarsches Archiv in Elberberg).

     
         
1582
         

 

 

  Zwischen den Kindern des Bernhard Hund und der Gemeinde Kirchberg wird ein Vergleich geschlossen, wodurch letztere ihre Ansprüche an dem Riederberge und das Fischwasser unter dem Dorfe Kirchberg, soweit dessen Gemarkung geht, an die Hunde abtritt, diese ihr dagegen die Benutzung des Waldortes namens Häuserrain einräumen. (Buttlarsches Archiv in Elberberg)
         
1585
         

Durch die Landeshoheit des hessischen Landgrafen gehört Kirchberg zum Amt Gudensberg (Untergericht Hund). Der oberste Verwaltungsbeamte des Amtes Gudensberg war der Amtmann. Der Gemeindevorsteher von Kirchberg, Grebe genannt, übte sein Amt unentgeltlich aus. Nachdem die Ritterfamilie Hund seit 1313 (Hersfelder Kopiar 7, 414) als Besitzerin der Peinlichen und der niederen Gerichtsbarkeit, des Wildbanns, des Patronats und anderer Hoheitsrechte besaß, wird 1585 die peinliche Gerichtsbarkeit über Kirchberg Hessen zugeschrieben.

    Grammatik und Bedeutung des letzten Satzes klären!
   1587 Belehnung (Thiele alt S. 104)      
 1594
         

 

 

  Bernhard Hund von Kirchberg (WG740) wird von Abt Joachim zu Hersfeld mit dem Dorfe Kirchberg belehnt (ebendort). (Buttlarsches Archivin Elberberg)
         
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Diese Chronik von Kirchberg wurde im Frühjahr 2020 in Vorbereitung der 1000-Jahr-Feier vom Vereinsvorstand überarbeitet. Sie wird im Laufe der Sichtung weiterer Literatur und neu zugänglicher Archivalien stetig ergänzt.

Grundlage dafür waren:

  • Auskünfte über die Geschichte des Dorfes bis 1971 gibt die von Pfarrer Arno Reinhardt verfaßte „alte“ Chronik (vergriffen, überarbeitete Neuauflage 2022).
  • Die jüngere Geschichte (ab etwa 1939) ist ausführlich dargestellt im Buch „975 Jahre Kirchberg“, welches zum großen Fest im Jahre 1996 erschien. Dieses Buch mit über 270 Seiten, vielen historischen Bildern und farbigem Panorama-Umschlag ist für 5 €uro noch zu erwerben beim Ortsbeirat und im Heimatmuseum im Bergtor.
  • Schulprotocolle 1804 ··· 1836 (2018, 2020)
  • Schulchronik 1877 ··· 1976
  • Sitzungsniederschriften des Gemeinderates u. ä. seit 1839 (lückenhaft) bis 1971.

  • Diese Herkunftsangaben gehören entweder unter den Anfang der Zeitachse oder sogar insgesamt unter jeden Zeitachsenteil.